Wie wir bereits in diesem Testbericht berichtet haben, ist ein zusätzliches Netzwerk über die Steckdose recht praktisch. Wir hatten damals Devolo dLAN 200 AVplus (2010) getestet und seit dem nicht mehr in Verwendung. Als wir ihn nun wieder aus dem Kasten geholt haben, hatten wir ein seltsames Problem.
Problem:
Beide Netzwerkadapter am Strom angesteckt, nach einigen Sekunden finden sich die beiden Adapter und auf beiden Adaptern leuchtet Power LED und der Home (Haus) LED. Wenn man nun ein Netzwerkkabel angeschlossen hat, ist bei einem der Adapter das Power LED und der Home (Haus) LED ausgegangen. Man konnte keine Verbindung herstellen. Diverse Firmware Updates haben nichts gebracht und leider hat uns der Support von Devolo auch keine Antwort gegeben.
Wir haben den Adapter somit als kaputt abgestempelt und weggelegt. Nach einiger Zeit kamen wir auf die Idee, den Devolo dLAN 200 AVplus zu backen.
Wie haben schon in einigen Foren gelesen, dass man das mit Mainboards und Grafikkarten machen kann, die nicht mehr funktionieren, da sie eine oder mehrere oxidierte Lötstellen haben.
Nach dem unser Devolo dLAN 200 AVplus ohnehin kaputt ist, machten wir den gleichen Versuch.
Wir öffneten den Adapter (auf der Unterseite sind 5 Torx Schrauben) und nahmen dann die Platine aus dem Adapter. Wie haben dann den Adapter in einen kleinen Minibackofen gegeben und bei ca. 130 Grad 10 Minuten lange gebacken.
Adapter wieder zusammengeschraubt, eingesteck und siehe da, er funktioniert wieder.
Der Effekt im Ofen ist, dass sich bei der Hitze die Lötstellen ausdehnen und beim Abkühlen dann neue Verbindungen gebildet werden. Wir sind schon gespannt, wie lange das hält.
PS: Wer das auch Versucht, macht es auf eigene Gefahr!
Nach 4 Wochen ist wieder der gleiche Fehler aufgetreten. Ein weiterer Versuch das das Mainboard aufzuheizen führte zum Totalausfall. Wie hatten das Mainboard bei 150 Grad 15 Minuten im Ofen. Leider ist dabei ein Kondensator geplatzt und ausgeronnen. Somit kommt das Teil in den Müll.
Ganz offenbar war der Kondensator, vermutlich ein Elko im Schaltnetzteil des Gerätes von vornherein die Ursache des Problems. Diese Kondensatoren sind ein Teil der geplanten Obseleszenz der Hersteller. Solche Elkos finden sich in vielen Geräten, vor allem auch in Flachbildfernsehern, Internettunern usw. Die Bauteile werden meist sehr dicht an heißen Bauteilen wie z.B. Spannungsreglern verbaut. Da werden sie dann zu heiß und gehen auf die Dauer kaputt. Das Gerät zählt als Totalschaden, man kann die Elkos aber tauschen, am besten alle in der Umgebung und dann die hitzebeständigsten nehmen, die man bekommen kann, natürlich nur Markenware, keine Teile aus dem großen Land der Fälscher und Pfuscher. Wenn man genug Platz im Gerät hat, wie z.B. bei Internettunern, kann man den Spannungsregler auch von der Platine weglöten, mit Leitungen an einen anderen Ort im Gehäuse verbannen, wo er vor sich hinheizen darf, am besten auch gleich mit einem größeren Kühlkörper. Ich habe hier auch so ein defektes Devolo dLAN 500 AVplus herumliegen, daß nur Tickgeräusche von sich gibt, auch hier haben sich die Netzteilelkos die Karten gelegt.
Nicht bei den devolos, aber bei anderen Geräten wird das Problem dadurch verschärft, daß die Netzteile für Spannungen von 110 – 240 Volt alles abdecken sollen. Da wir in Deutschland am „oberen“ Ende sind, tritt hier eine besonders hohe Verlustleistung, sprich Hitze auf, die Dinger gehen eher kaputt als z.B. in den USA mit ihren 120 Volt. Da kann man dort auch gerne längere Garantien geben.